Geschirrspülen im Gewerbe: Kunststoff

Welche Eigenschaften haben Kunststoffe?

Kunststoffe verfügen im Vergleich zu Porzellan und Glas über folgende Eigenschaften:

  • deutlich leichter und kratzempfindlicher
  • stoß- und bruchfester
  • geräuschärmer
  • geringere Wärmespeicherfähigkeit
Wie sieht es mit der Spülmaschinenbeständigkeit von Kunststoffen aus?

Kunststoffe können nicht grundsätzlich als spülmaschinenbeständig bezeichnet werden.

Bei manchen Kunststoffen ergeben sich aus der geringeren Wärmebeständigkeit und bei anderen aufgrund der mangelnden chemischen Beständigkeit Probleme. Bei höheren Temperaturen (>65°C) und längerer Einwirkzeit (>2 Minuten), z. B. thermischer Desinfektion, ist mit kürzerer Lebensdauer des Spülgutes zu rechnen.

Zu den spülmaschinenbeständigeren Kunststoffen zählen

  • Polypropylen
  • Polyoxymethylen
  • Melamin
  • Glasfaserverstärktes Polyesterharz mit einer Melamin-Stellfläche (nicht bei thermischer Desinfektion)
  • Polyethylenterephthalat

Durch mechanische Beanspruchung beim Gebrauch entstehen Schädigungen der Oberfläche (Kratzer, Mattierungen, Aufhellungen etc.), die zu einer optischen und hygienischen Beeinträchtigung führen.

Typisches Beispiel hierfür sind Kunststoffe aus Acrylnitrilbutadienstyrol und Polyamid. Weiterhin sind diese Kunststoffteile alkaliempfindlich und können bei der Verwendung von Intensivreinigern angegriffen werden. Daher sind sie den Bedingungen hochalkalischer Grundreinigungen nicht gewachsen.

Bestimmte Kunststoffe, wie z. B. Polycarbonat oder Polysulfon, können materialbedingt zu Spannungsrissen neigen.

Bei Kunststoffgeschirr mit geschädigter Oberfläche kann sich das Material bei Kontakt mit Speisen verfärben.

Speziell bei Melamin-Geschirr ist bei Kontakt mit chlorhaltigen Reinigern mit einer gelben Verfärbung zu rechnen.

Grundsätzlich sollten die Informationen des Spülgut- und Spülmittelherstellers beachtet werden.

Was ist bei der Trocknung von Kunststoff zu beachten?

Generell ist die Trocknung von Kunststoffen aufgrund der geringen Wärmekapazität und -leitfähigkeit schwieriger und erfordert mehr Zeit.

Aufgrund der schlechten Benetzbarkeit muss bei der Frischwasser-Klarspülung auf geeignete Klarspüler, ggf. mit entsprechender Dosierung, geachtet werden.

Fabrikneues Spülgut aus Kunststoff ist schlechter benetzbar als solches, welches bereits längere Zeit in Gebrauch war.

Es ist darauf zu achten, dass nur vollständig getrocknete Teile gestapelt werden, um eine Keim-bildung durch Restfeuchtigkeit zu verhindern. Bei ungenügender Trocknung bei Raumtemperatur sind eventuell entsprechende Trockeneinrichtungen vorzusehen.

Bei der Beschaffung von Kunststoffgeschirrteilen ist darauf zu achten, dass für diese im gestapelten Zustand eine ausreichende Belüftung vorhanden ist. Dies kann durch Stapelnoppen oder Belüftungsspalten erreicht werden.

Wie sieht es mit der Hygiene bei Kunststoffen aus?

Aus Gründen der Hygiene aber auch der Ästhetik ist es notwendig, stark zerkratzte oder im Dekor und Oberfläche veränderte Spülgutteile von Zeit zu Zeit zu ersetzen.

Geschirr aus bestimmten Kunststoffen neigt besonders stark zu einer Aufnahme von natürlichen Lebensmittelfarbstoffen sowie von Geruchsstoffen.

Aus hygienischen Gründen sind daher Kunststoff-teile unmittelbar nach Gebrauch zu spülen!

Lippenstifte lassen sich durch bestimmte Oberflächeneigenschaften der Kunststoffteile besonders schwer entfernen.

Es ist auf einen geeigneten Reiniger in ausreichender Konzentration zu achten.

Bei höheren Temperaturen (>65°C) und längerer Einwirkzeit (>2 Minuten), z. B. thermischer Desinfektion, ist mit kürzerer Lebensdauer des Spülgutes zu rechnen.

Quelle: https://www.akggs.de/de

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