Wie wird Glas in der Geschirrspülmaschine gereinigt?
Glasgefäße sind bei entsprechender Eignung ohne Bedenken maschinell zu reinigen. Es empfiehlt sich aber aufgrund der Empfindlichkeit von Glasgefäßen die Verwendung einer speziellen Gläserspülmaschine. Die Gläser werden dort durch die umgewälzte Reinigerlösung gereinigt. Im Anschluss erfolgt eine Frischwasser-Klarspülung mit Klarspülerlösung. Durch die zufließende Klarspülerlösung wird gleichzeitig die Reinigungsmittellösung im Tank regeneriert.
Wie werden Gläser hygienisch gespült?
Die Norm DIN 10 511 „Gewerbliches Gläserspülen mit Gläserspülmaschinen – hygienische Anforderungen, Typ-Prüfung“ definiert die technischen und hygienischen Anforderungen an die Gläserspülmaschinen und an das Spülergebnis. Außerdem wird die Methodik der Typ-Prüfung der Gläserspülmaschinen dargestellt. Die Anforderungen sind u. a.:
- Die Gläser müssen optisch sauber sein.
- Die Gläser müssen bei Entnahme des Gläserkorbes aus der Maschine nach zwei Minuten außen trocken sein, wobei an den Auflagestellen verbleibende Tropfen und eine Restfeuchte im Inneren des Glases toleriert wird.
- Die Gesamtkeimzahl in der Reinigerlösung darf nicht mehr als 200 KBE/ml als Richtwert und 500 KBE/ml als Warnwert betragen. (KBE = Kolonien bildende Einheiten/Indikator für Anzahl der Keime)
- Bei mikrobiologischer Untersuchung der Glasoberfläche dürfen nicht mehr als 5 KBE je 10 cm2 erreicht werden.
Weitere in dieser Norm festgelegte Kriterien: Die Temperatur im Reinigungsmitteltank einer Gläserspülmaschine muss mindestens 55 °C betragen, die Temperatur der Reinigungsmittellösung sollte 60 °C nicht wesentlich überschreiten, die Temperatur der Klarspülerlösung sollte 63 °C bis 67 °C betragen. 90 Sekunden Kontaktzeit werden als gute Voraussetzung erachtet, um ein hygienisch einwandfreies Spülergebnis zu erzielen. Jede Gläserspülmaschine, die die Typ-Prüfung bestanden hat, darf an gut sichtbarer Stelle u. a. die Kennzeichnung „DIN 10 511-H“ tragen.
Was versteht man unter dem Sammelbegriff Glasschäden?
Glasschäden nach dem maschinellen Spülen können folgende Veränderungen an der Glasoberfläche sein:
- Spannungsrisse bzw. angebrochene Kanten
- kratzerförmige Veränderungen
- flächige Scheuerstellen
- Glastrübungen
- Beläge.
Die Eignung der Gläser zum maschinellen Spülen hängt u. a. vom Glastyp ab und wird jedoch vor allem vom Herstellungsprozess, Nachbearbeitung, Form usw. bestimmt. Durch die besonderen Spülbedingungen in einer Gläserspülmaschine wird gewährleistet, dass die Forderungen an den Gebrauchswert eines geeigneten Glases erfüllt werden.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Spülmitteldosierung und Glastrübungen?
Bei der Benutzung kann sich im Laufe der Zeit auf den Gläsern eine graue Schicht bilden. Diese Beeinträchtigung kann zwei Ursachen haben:
- Reversible Trübungen durch Kalkablagerungen
Die reversiblen Kalkablagerungen entstehen, wenn für den Betrieb der Spülmaschine bei entsprechend hohen Rohwasserhärten keine geeignete Wasseraufbereitung verwendet wird. Die im Wasser enthaltenen Kalkbildner gelangen so auf die Gläser und setzen sich während der Trocknungsphase an der Glasoberfläche ab.
Da Reiniger auch über Härte bindende Eigenschaften verfügen, lässt sich diese Kalktrübung mit einer ausreichenden Reinigungsmitteldosierung vermeiden oder zumindest verzögern.
Mit ein wenig Säure in geringer Konzentration können Kalktrübungen rückstandsfrei entfernt werden. Die Kalktrübung zeigt aber zugleich auch, dass das Wasser zu viele Härtebildner, wie Kalzium- und Magnesiumionen, enthält. Es sollte entsprechend enthärtet bzw. entsalzt werden
- Irreversible Glaskorrosion
Was ist Glaskorrosion und was sind ihre Ursachen?
Bei der Glaskorrosion handelt es sich um eine optisch erkennbare Eintrübung des Glases, die sich nicht mehr entfernen lässt. Es handelt sich bei dieser Erscheinung um eine irreparable Schädigung der Glasoberfläche, welche nach häufigem Spülen in einer Geschirrspülmaschine auftreten kann.
Die Trübung des Glases entsteht durch das Herauslösen von Glasbestandteilen bzw. durch einen unterschiedlichen Abtrag aus der Glasoberfläche.
Zurück bleibt eine Schicht mit unterschiedlichem Brechungsindex, welche das menschliche Auge als Trübung wahrnimmt. Glaskorrosion entsteht nicht spontan während eines einzelnen Spülvorganges, sondern kontinuierlich über eine Vielzahl von Spülgängen. Die Trübungen sind nicht immer gleichmäßig über das ganze Glas verteilt, sondern treten bevorzugt an herstellungsbedingt thermisch nachbehandelten Bereichen auf.
Glaskorrosion kann sowohl bei sehr hochwertigem als auch bei einfachem Glas auftreten, bestimmte Glastypen, wie das einfache Natronkalkglas sind allerdings stärker anfällig für Glaskorrosion, andere Typen wie Kristallglas oder Bleikristall sind dagegen weniger empfindlich.
Schon Wasser allein kann unter den Bedingungen des maschinellen Geschirrspülens Glaskorrosion verursachen. Durch den Einsatz spezieller Gläserreiniger werden Glastrübungen und Dekorschäden verzögert.
Hinsichtlich der Dosierung des Reinigers und Klarspülers sind unbedingt die Angaben der Hersteller zu beachten. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass sich Unterdosierungen im Allgemeinen ungünstiger auf die Widerstandsfähigkeit von Gläsern und Dekoren auswirken als Überdosierungen. Überdosierungen verbessern nicht das Ergebnis, sie sind unwirtschaftlich und abwasserbelastend.
Wie erreicht man fleckenfrei gespültes Glas?
Bei Wasser mit einem niedrigen Salzgehalt wird mit richtig eingestellter Klarspülerdosierung ein gutes Trockenergebnis erreicht. Es ist aber zu beachten, dass das Glas nicht innerhalb, sondern außerhalb der Gläserspülmaschine trocknet. Probleme, bedingt durch zu hohen Salzgehalt des Wassers, sind nur durch eine Klarspülung mit teil oder vollentsalztem Wasser zu lösen.
Wie lange sollte die Verweildauer von Gläsern in einer Gläserspülmaschine liegen?
Insgesamt sollte der Spülprozess nicht länger als 150 Sekunden betragen. Die Spülmaschine ist nach dem Spülvorgang sofort zu öffnen, so dass der Wrasen entweichen kann.